Habitat L liegt in der ländlichen Gegend nahe Lengstein in der Gemeinde Ritten. Das Umfeld ist geprägt vom bäuerlichen Schaffen, von Kastanienwäldern, von Weinbau und von Viehwirtschaft. Der Bauplatz, eine exponierte Stelle am Osthang des Eisacktales. Das Bauwerk stellt sich als zeitgemäße Interpretation eines höfischen Ensembles dar und verschmilzt nahtlos landwirtschaftliche Funktionalität mit einem ansprechenden Wohnkonzept für eine junge Familie. Konzipiert als zeitgemäße Ode an die ländliche Architektur, verkörpert Habitat L eine Symbiose aus traditionellen und modernen Elementen, die ein harmonisches und funktionales Gesamtbild ergeben. Das Bauwerk zeigt sich als zweigeschossiges Bauvolumen mit einem Satteldach. Das natürliche Gelände wurde konsequent erhalten. Die Bauweise wurde in Anlehnung an die örtlichen Gegebenheiten und Typologien des Siedlungsumfeldes gewählt und stellt eine wichtige Rezeptur für den Gesamteindruck dar. Kalkverputzte Wände, gewaschene Betonoberflächen sowie das Kastanienholz aus dem hofeigenen Wald prägen dieses Bild. Die robusten Wände, die bis zu 90 Zentimeter dick sind, vermitteln eine solide und zugleich ästhetisch ansprechende Struktur und machen sich mit den tiefen Fassadeneinschnitten bemerkbar. Teile der Wände werden auch in seiner Form als Möbel genutzt, so beispielsweise als Liegenische direkt am Fensterglas. Das Gebäude wird von der Bergseite über einen Weg erschlossen, der am Gebäude endet. Im Erdgeschoss sind Wohn- und Schlafräume sowie die dementsprechenden Nassräume untergebracht. Im Untergeschoss befinden sich hingegen die landwirtschaftlich genutzten Räume, die unabhängig von der Talseite erschlossen werden. Mittelfristig beabsichtigt die Bauersfamilie die Veredelung der hofeigenen Erzeugnisse und mit dem Projekt konnten die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Das markante Äußere des Gebäudes wird geprägt von Kastanienholz, gewonnen aus dem hofeigenen Kastanienhain, das nicht nur die Fassaden ziert und schützt, sondern auch zu Möbeln verarbeitet wurde und so für eine warme und authentische Atmosphäre sorgt. Das energieeffiziente Heizsystem nutzt Erdwärmebohrungen in Kombination mit einer Wärmepumpe, während eine nahegelegene Photovoltaikanlage am Stadel- Gebäude das nachhaltige Energiekonzept ergänzt. Am Bauvorhaben wurden ausschließlich natürliche Materialien eingesetzt, dies als Grundhaltung für ein bäuerliches und naturverbundenen Wirken. Habitat L spiegelt die Verbundenheit mit der ländlichen Umgebung und Landschaft wider und zeigt eine gelungene Fusion von Tradition und Innovation.