Die Hofstelle in Aicha bildet den Ortseingang für das Oberdorf. Für Architekt Andreas Gruber finden sich ideale Lösungen oft jenseits vom klassischen Rationalismus. Mit den gewachsenen Strukturen als Vorbild sollte ein Neubau zur Nutzung als landwirtschaftliche Betriebsräume, dem Graber Hof angeschlossen werden.
Eine bestehende alte Stadelmauer wurde in das Konzept eingearbeitet, sie bildet den unmittelbaren Abschluss zur Dorfstraße hin. Die Gebäudeform orientiert sich an dem Innenleben. Kompakte Schlafräume im nördlichen Bereich-, Wohn- und Küche im südlichen Gebäudeteil. Um der talseitigen Fassade mehr Raum zu geben, verjüngt sich der Gebäudekörper nach Westen hin. Im Kellergeschoss liegen die landwirtschaftlichen Lager- und Verarbeitungsräume.
Im Rahmen des ressourcenschonenden Materialumgangs fand der Geländeaushub eine Wiederverwendung als Stützmauer. Angelehnt an die traditionelle Bauweise gibt die nördliche, aus massivem Stein bestehende Fassade, Schutz. Der ins Tal orientierte, mit einem speziellen Kalkputz verkleidete und aus Sichtbeton und Holz bestehende Gebäudeteil, gibt sich weich und freundlich. Der Anbau wurde so zu einem identitätsstiftenden Begleiter des Hofanwesens mit weiterem Ausbaupotenzial im Dachgeschoss.